Bald ist St. Patrick’s Day – aber wer war dieser Patrick überhaupt?
Freut ihr euch auch schon wieder auf den St. Patrick’s Day am 17. März? Da gibt es auf der ganzen Welt fette Partys mit Guinness, grünen Kostümen und überhaupt allem, was irgendwie irisch ist. “Everyone wants to be Irish on St. Patrick’s Day” heißt es so schön. Doch wer war dieser Patrick überhaupt? Viele wissen zwar, dass St. Patrick der “Nationalheilige” Irlands ist. Aber warum eigentlich? Wir haben uns auf unserer Reise nach Nordirland auf die Spuren dieser bemerkenswerten Persönlichkeit begeben und herausgefunden, dass St. Patrick nicht nur mit der irischen, sondern auch mit der britischen Geschichte eng verknüpft ist.
Besuch beim Grab von St. Patrick
Wer mehr über das Leben von St. Patrick erfahren will, muss dorthin fahren, wo – zumindest offiziell – sein Grab zu finden ist: nach Downpatrick, einer kleinen Stadt in Nordirland, etwa 30 Kilometer südlich von Belfast beziehungsweise zwei Autostunden nördlich von Dublin. Neben einer der Kirchen (Down Cathedral) der 10.000-Einwohner-Stadt erinnert ein Grabstein mit der simplen Aufschrift “Patrick” an diesen christlichen Missionar. Er soll in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts hier begraben worden sein. Die Kirche neben dem Grab ist eine für die Region typische (und damit durchaus sehenswerte), das Grab an sich nicht besonders spannend, dafür aber für die Allgemeinheit immer zugänglich. In unmittelbare Näher der Kirche gibt es auch ein Museum über St. Patrick, das allemal einen Besuch wert ist.
Wir sind leider erst eine Stunde bevor die Ausstellung schließt (täglich um 17 Uhr, im Juli und August ist das Museum auch sonntags geöffnet) beim Saint Patrick Centre angekommen. Wer nicht ganz so gehetzt wie wir durch die einzelnen Räume gehen und sich näher mit den Texten beschäftigen will, sollte wohl etwas mehr Zeit einplanen.
Museum über das Leben von St. Patrick
Das Museum widmet sich in verschiedenen Räumen und mit verschiedenen Medien (Audioeinspielungen, Videos, Bildern und Schautafeln) dem Leben von St. Patrick, vor allem geht es um seine “Confession”, eine Art Kurzbiografie, die er selbst verfasst haben soll und mit der die Geschichte Irlands beginnt. Zusätzlich dazu gibt es natürlich auch viele Legenden, deshalb kann man nur schwer rekonstruieren, wie Patricks Lebens tatsächlich ausgesehen hat. Jedenfalls dürfte St. Patrick im heutigen Großbritannien geboren worden und erst im Laufe seines Lebens nach Irland gekommen sein. Er dürfte katholisch erzogen worden und – laut Confession – mit 16 Jahren vom Landgut seiner Eltern entführt und versklavt worden sein. Seine Entführer brachten ihn offenbar nach Irland, wo er Schafe hüten sollte – eine für ihn sehr triste Zeit. Gemeinsam mit Seglern soll Patrick erst Jahre später die Flucht zurück in seine Heimat gelungen sein. Danach dürfte er Priester geworden und nach Irland zurückgekehrt sein, wo er Schulen, Klöster und viele Kirchen gegründet haben soll. Viele Menschen dürften außerdem durch ihn zum christlichen Glauben konvertiert sein, bis er schließlich am zu Beginn genannten 17. März starb – in welchem Jahr, das lässt sich auch nicht sicher sagen. Jedenfalls hat St. Patrick nicht nur das Christentum in Irland etabliert, sondern auch die Bildung innerhalb der Bevölkerung forciert. Kein Wunder also, dass u.a. viele Schulen in Nordirland und auch in der Republik Irland nach ihm benannt sind.
Wer das Saint Patrick Centre in Downpartick besucht, dem dürfte bewusst werden, dass St. Patrick mit Großbritannien mindestens genauso verbunden ist wie mit Irland. Der Beginn und das Ende seines Lebens hat sich immerhin im heutigen UK abgespielt. Außerdem wird einem klar, warum er als der Nationalheilige der Iren gilt und was am St. Patrick’s Day eigentlich gefeiert wird. Das Museum wurde 2001 eröffnet und ist damit einigermaßen modern gehalten. Besonders sehenswert ist übrigens ein 20-minütiger Film in einer Art IMAX-Kinosaal des Museums, der das Leben von St. Patrick zusammenfasst. Am besten, man fragt beim Ticketschalter nach, wann der Film das nächste Mal gezeigt wird. Solltet ihr einen Regentag erwischen (und das kommt in Irland ja bekanntlich öfter vor), habt ihr mit dem Saint Patrick Centre jedenfalls eine sehenswerte Adresse für ein Alternativprogramm in petto.