Shopping in Norwich – Teil 3: Antiquitäten gehören unbedingt dazu
Wenn ihr in England seid, dann schaut unbedingt bei einem Flohmarkt oder bei einem Antiquitätenladen vorbei – nicht nur um britische Alltagskultur einzuatmen, sondern auch um das eine oder andere Mitbringsel zu ergattern.
Irgendwie gehört die folgende Geschichte für mich zu jeder längeren England-Reise dazu. Ich weiß nicht woran es liegt, aber gerade in England zieht es mich immer wieder zu alten Gegenständen hin. Etwa in Alnwick, wo mit Barter Books die größte Gebrauchtbuchhandlung des Landes steht. Dort wurde das berühmte Poster “Keep calm and carry on” wiederentdeckt und wir haben sogar einen historischen Reiseführer über die steirische Kleinstadt Voitsberg (!) gefunden. Oder im Peak District, wo ich fast eine Rot-Kreuz-Armschleife (mit dazugehörendem Foto des Trägers) aus dem ersten Weltkrieg gekauft hätte. Es war also klar, dass Johanna und ich auch bei unserer jüngsten Reise nach Norfolk nicht ums Antique-Shopping herum kommen würden.
Das Tourismusbüro von Norwich hat uns dafür an Looses Emporium verwiesen und der Tipp war wirklich toll. Denn das ist nicht “nur” ein Antiquitätenhändler, das ist ein ganzes Einkaufszentrum voll mit Antiquitäten. Mehr als 60 Händler bieten hier alles an, was alt und vielleicht sogar wertvoll ist. Von alten Obstkisten über Möbel und Kleidung bis hin zu alten Glücksspielautomaten, Büchern und Schallplatten. Hier könnte man ganze Wohnungen im Stil der 50er, 60er und 70er und wahrscheinlich auch im Stil der Epochen davor ausstatten. Trotzdem sind es nur ein paar Postkarten geworden.
Ein Einkaufszentrum voll mit Antiquitäten
An der Magdalen Street gelegen befindet sich Looses Emporium direkt in der Norwicher Innenstadt und hat sieben Tage in der Woche geöffnet. Die Frage ist nur, wie bekommt man die wertvollen Möbel, die man gerade erstanden hat, nach Hause? Das dürfte sich als Tourist recht schwierig gestalten. Weil wir aber auch etwas nach Hause mitnehmen wollten, haben wir uns besonders lange in der Schallplatten-Abteilung aufgehalten. Klar, dass Johanna und ich hier nach alten U2-Platten gesucht haben. Etwas kleiner war die Auswahl bei den Postkarten. Ich sammle ja alte Postkarten und ich wollte unbedingt Motive aus Norfolk mitnehmen. Nach mehrmaligem Nachfragen habe ich schließlich aber auch hier ein paar einzigartige Andenken gefunden.
Aber die richtigen Schmankerl, etwa Möbel und Spielautomaten, sind doch eine Spur zu groß, nicht nur für unser Reisebudget, sondern auch für unsere Koffer. Leidenschaftliche Roadtripper könnten jedoch im Kofferraum das eine oder andere Einzelstück auf den Kontinent mitnehmen. Wenn jemand von euch das vor hat, meldet euch, ich hätte da einige Bestellungen für euch …
Wir haben uns also vor allem aufs Bummeln und auf die Atmosphäre konzentriert. Die Händler bei Looses Emporium scheinen alle selbstständig zu sein, trotzdem kennen sie sich gut und helfen, wie auf einem Markt üblich, auch einmal schnell mit Wechselgeld aus. Und wenn man sich die Zeit nimmt, kann man sich auch ein wenig unterhalten. Die Plattenläden etwa wirken auf den ersten Blick chaotisch, haben aber doch ein System und der Händler hat meist ein gutes Gespür dafür, wo zwischen den hunderten von Schallplaten diese eine ist, die man gerade für die eigene Sammlung sucht.
Ja, Looses Emporium ist vielleicht nicht die erste Adresse für Sightseeing in Norwich. Wer eine Vorliebe für altes Zeug hat, sollte dennoch unbedingt vorbeischauen.